SZ vom 20.02.14 - Nikolaischule - Die älteste Schule der Stadt Görlitz!

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

SZ vom 20.02.14

Thema: Turnhalle

Hirschwinkelhalle wird Kletterparadies
Die Stadt findet eine Lösung für die überflutete Turnhalle. Jetzt muss nur noch der Stadtrat zustimmen.

20.02.2014 Von Jenny Thümmler

Es wird konkret. Erstmals bestätigt die Stadtverwaltung, was genau künftig in der Turnhalle am Hirschwinkel passieren soll. „Wir wollen sie für den Klettersport herrichten“, sagt Bürgermeister Michael Wieler. Das sei zum einen eine ideale Art, den großen Saal der Halle auszulasten. Vor allem aber könne so zum anderen eine hochwassersichere Variante der Nutzung gefunden werden. „Die Kletterer brauchen keinen besonderen Boden, wie er für den Schulsport nötig wäre“, so Wieler. Daher könne ein Bodenbelag gewählt werden, der bei einem erneuten Hochwasser keinen Schaden nimmt. Genauso soll das Material der Kletterwände gestaltet werden – falls sie überhaupt Bodenkontakt brauchen.

Damit könnte die jahrelange Schwebe der Hirschwinkelhalle endlich ein Ende finden. Nachdem die Halle beim Hochwasser 2010 so stark beschädigt wurde, dass sie komplett gesperrt werden musste, wurde viel über ihre Zukunft diskutiert. Doch immer fehlte das Geld. Das Stadtforum Görlitz hatte zwischenzeitlich sogar Angst bekommen, dass die Halle abgerissen werden könnte und hat im Januar eine Petition samt Unterschriftensammlung zu ihrem Erhalt ins Leben gerufen. Anfang der Woche wurde dieser Protest jedoch zurückgezogen und die Unterschriftensammlung eingestellt, teilt Markus Henkel vom Stadtforum mit. „Die Stadtverwaltung hat auf den vielfältigen Protest der Bürgerschaft reagiert und teilte nunmehr mit, dass die Halle weiterhin für den Sport zur Verfügung stehen wird.“ Die rund 800 gesammelten Unterschriften würden an den Petitionsausschuss des Stadtrates übergeben.

Die Boxsportler, die viele Jahre das Obergeschoss der Halle nutzten, vagabundieren seit dreieinhalb Jahren für ihr Training durch die Stadt, sind mal in dieser Turnhalle, mal in jener. Todunglücklich sind sie mit dieser Situation, hatte Michael Freudenberg von NSV Gelb-Weiß Görlitz neulich erklärt. Wird die Halle wieder in Betrieb genommen, erhalten auch sie ihr Domizil zurück.

Klettermöglichkeiten gibt es bislang im Tivoli und in der Ca-Tee-Drale. In letzterer wurde erst neulich eine Boulderwand eröffnet, also eine Wand für das Klettern aus Absprunghöhe. Für weitere Plätze tauchten immer wieder Pläne in der Stadt auf. Zum Beispiel innerhalb des Projekts „Entdecke die Ecke“, bei dem eines der ausgewählten Eckhäuser eine Kletterwand bekommen sollte. Umgesetzt wurde die Idee nie.

In die neuen Pläne für die Hirschwinkelhalle wurden die Klettersportler bereits einbezogen. Auf über zwei Seiten haben Vertreter des Deutschen Alpenvereins aus Görlitz – darunter Steffen Leder als Vorsitzender der Ortsgruppe – und Zittau eine Anfrage des Schul- und Sportamts beantwortet, wie sie sich die Halle vorstellen. Darin steht unter anderem, dass sich das Gebäude räumlich ideal eignet als Kletterhalle. Die Raumhöhe von 6,50 Meter sei ausreichend, Neigungen der Wände und sogar die Fenster könnten passend eingebunden werden. Für den Anfang schwebt den rund 40 Mitgliedern der Ortsgruppe eine Nutzung an drei Tagen pro Woche vor: ein Tag für sie selbst, zwei für das von ihnen betreute Klettertraining der Studenten. „Unser Angebot, nachmittags oder an einem vierten Tag Kletterkurse zum Beispiel als Angebot für Ganztagesschulen zu betreuen, halten wir nach wie vor aufrecht“, heißt es in dem Schreiben. Grundsätzlich gehen die Sportler davon aus, dass es angesichts dieser neuen Klettermöglichkeit neuen Zulauf zum Klettersport gibt – und die Halle noch stärker genutzt wird.

Zur spannenden Frage der Finanzierung schreiben die Sportler, die Errichtung der Kletterwände finanziell leider nicht tragen zu können. „Dies wäre nur in kleinsten Schritten, verteilt über mehrere Jahre, möglich.“ Als einen Grund nennen sie den Ausbau einer Kletterhalle in Zittau, der bereits läuft und dringend notwendig wurde. Bei der Planung und Ausstattung der Kletterwände mit Griffen, Seilen, Karabinern wollen die Vereinsmitglieder hingegen helfen. Sollte das Projekt in der Hirschwinkelhalle entstehen, sehen sie darin einen ganz großen Schritt, den Klettersport weiter in der Region zu etablieren, heißt es in dem Schreiben. „Aus unserer Sicht ist es gleichzeitig ein Beitrag, die sportliche Kultur und damit den Lebenswert der Stadt Görlitz – insbesondere für die Jugend – weiter zu bereichern.“Auf ein Wort
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/hirschwinkelhalle-wird-kletterparadies-2778803.html

Binnen sieben Monaten entstand diese Kletterwand in der Ca-Tee-Drale, alles in Handarbeit. Sieben Jugendliche haben mitgebaut, darunter Matthias Langer (2. v. l.), Frank Strehle (3. v. l.) sowie Norman Allegrini (rechts). Jetzt soll es bald noch mehr Klettermöglichkeiten in Görlitz geben.

Foto: Pawel
Sosnowski ©pawel sosnowski/80studio.net

 
 
Suchen
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü